Das Geheimnis der Lederschlinge

Italien 1964

Italienischer Titel: I Misteri della Giungla Nera

Regie: Luigi Capuano

scn.: Arpad De Riso
fot.: Guglielmo Marcori
scg.: Giancarlo Bartolini Salimbeni, Ernesto Kronberg
mus.: Carlo Rustichelli

Schauspieler:

Guy Madison (Suyodhana), Inge Schöner (Ada), Giacomo Rossi Stuart (Tremal-Naik), Ivan Desny (Maciadi), Giulia Rubini (Gundali), Nando Poggi (Kammamuri), Peter van Eyck (Mac Pherson)

Ein weiterer Capuano-Film aus dem Jahr 1964. Natürlich ist das Setting aller drei Capuano-Sandokan-Filme sehr ähnlich, wobei dieser Film ohne Sandokan auskommen muss, denn es geht ja um die Geschichte von Tremal-Naik und Ada. Dennoch scheut sich Capuano nicht, Tremal-Naik in das rot-schwarze Oberteil zu stecken, dass schon Ray Danton als Sandokan getragen hat. ;-)

Dieser Film spielt in Indien: in den Sunderbunds, wo die Thugs ihr Unwesen treiben. Vor Jahren hat Thug-Anführer Suyodhana, gespielt vom Yanez-Schauspieler Guy Madison, das kleine Mädchen Ada entführen lassen, um sie im Tempel zur "Geweihten Jungfrau" erziehen zu lassen. Er verheißt ihr, dass sie die Inkarnation der Göttin Kali ist und eines Tages Indien auf ihr Zeichen wartet, um gegen die Engländer zu kämpfen. Ihr Vater, Mac Pherson, hat sie suchen lassen und erhält nun, viele Jahre später, den Befehl, gegen die Thugs vorzugehen, was ihm die erneute Chance gibt, intensiv nach Ada zu suchen. Inzwischen findet sie aber jemand anders: nämlich Tremal-Naik, der sich mit seinen Freunden auf der Thug-Insel aufhält, weil er Schlangen jagen möchte. Er trifft Ada im Dschungel - und beide verlieben sich ineinander. Fortan setzt Tremal-Naik alles dran, Ada zu befreien. So gerät er an Mac Pherson, der inzwischen auch mit seinen Soldaten in den Sunderbunds angekommen ist. Gemeinsam gelingt es ihnen, die Tempeljungfrau aus den Klauen der Thugs zu befreien, Suyodhana zu töten und das unterirdische Tempelgewölbe unter Wasser zu setzen.

Leider hat sich der Regisseur dazu entschieden, Ada am Ende ein englisches Kleid tragen zu lassen, während sie Arm in Arm mit Tremal-Naik spazieren geht. Ob der Sari-gewohnten Ada das wirklich so gefallen hätte?

Die schauspielerischen Leistungen sind in diesem Film wirklich gut: Die Deutsche Inge Schöner gibt eine beeindruckende Ada mit schönen ausdrucksstarken Augen, ebenso glänzt Peter Vayn Eyck als ihr Vater. Guy Madison zeigt, wie wandlungsfähig er ist: eben noch der gute Freund Yanez, jetzt der besessene Suyodhana, der vor Grausamkeiten nicht zurückschreckt. Interessant ist in der deutschen Fassung auch, dass der Franzose Ivan Desny als Suyodhanas Komplize sich selbst synchronisiert hat und dabei einen französischen Akzent beibehalten hat.

Überhaupt stellt dieser Film eine sehr Salgari-nahe Verfilmung des Romans "I Misteri della Jungla Nera" dar.